Saisonstart

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Saisonstart

Für den guten Start in eine neue Saison 2021 benötigt es gutes Wetter und optisch ansprechende, vitale Pflanzen.

Mit einigen Tipps und Hintergrundinformationen zur Nährstoffoptimierung zum Ende des Winters bzw. zu Beginn des zeitigen Frühjahrs können Sie Ihre Kulturen optimal versorgen. Wo sich die Kulturen sehr gut entwickelt haben, kann für den Feinschliff gesorgt werden. Dies gilt sowohl für alle zu vermarktenden Kulturen als auch für den Neustart frisch getopfter Ware.

Phosphoraufnahme und niedrige Temperaturen:
Untersuchungen vom emeritierten Prof. Schenk aus Hannover aus dem Jahre 1990 weisen nach, dass niedrige Temperaturen in Kombination mit niedrigen Phosphor-Konzentrationen in der Bodenlösung einen negativen Einfluss auf den relativen Ertrag von Kopfsalat haben. Ähnliche Effekte sind sowohl bei Zierpflanzen als auch bei Baumschulgehölzen zu beobachten, so dass eine phosphorbetonte Startdüngung zum Jahreswechsel (unter Glas) und im zeitigen Frühjahr (Freilandkulturen) durchaus sinnvoll ist. Besonders groß ist dieser Effekt bei Pflanzen, die noch ein recht kleines Wurzelsystem aufweisen, da Wurzeln nur in ihrer unmittelbaren Nähe Phosphor aufnehmen können (ca. 3 bis 5 mm). In diesem Zusammenhang ist auch wichtig zu wissen, dass Ammonium die Phosphoraufnahme fördert. Aus diesem Grund sind Peters Professional Plant Starter 10-52-10 und Universol Gelb 12-30-12 die richtige Wahl, wenn Sie sofort verfügbaren Phosphor gezielt verabreichen möchten. Beide Nährsalze enthalten bis zu 75 % des Stickstoffes in Ammoniumform (N-NH4).

Eisenchlorosen temperaturbedingt?
Niedrige Temperaturen erschweren nicht nur die Phosphoraufnahme, sondern auch die Eisenaufnahme. Dies gilt für alle zweikeimblättrigen und einkeimblättrigen Pflanzen mit Ausnahme von Süßgräsern (Gramineen). Diese Eisenchlorosen werden auch als Kältechlorosen bezeichnet. Des Weiteren kann ein durch Staunässe und Sauerstoffmangel verursachtes mangelhaftes Wurzelsystem zu Eisenmangel führen. Gerade bei langstehenden Kulturen können Substratverdichtungen im unteren Topf/Container-Bereich auftreten, die solche Effekte begünstigen. Abhilfe kann hier – sofern die Witterung es zulässt – eine Gießbehandlung oder eine Blattapplikation mit Micromax WS Iron schaffen.

Wann beginnt der Stoffwechsel aktiv zu werden?
Ab welcher Temperatur die Stoffwechselaktivität zunimmt, ist umstritten. Der deutsche Agrikulturchemiker Horst Marschner, hat eine zunehmende Wurzelatmung und Stoffwechselaktivität ab ca. 5 °C festgestellt. Bei der Kaliumaufnahme ist eine ähnliche Tendenz wie bei Phosphor zu erkennen. Jedoch steigt die Aufnahmefähigkeit von Kalium schneller und stärker an, sobald die Temperaturen etwas ansteigen (siehe Grafik 1).


Durch hohe Phosphor-Konzentrationen in der Bodenlösung wird der Temperatureinfluss deutlich verringert. Deshalb lohnt es sich in solchen Phasen die Phosphorverfügbarkeit durch gezielte Phosphorgaben (z. B. Peters Professional Plant Starter) zu optimieren. Grundsätzlich hemmen niedrige Temperaturen die Wurzelaktivität. Daher sichert eine Stimulierung der Wurzeln mit Phosphor einen guten Start und einen Wachstumsvorsprung im Frühjahr. Ab Temperaturen (im Wurzelbereich) von 12 °C ist in der Regel ein intensives Wurzelwachstum zu beobachten.

Tipps für einen guten Saison Start

Abstreuen von Jungpflanzen/Jungware in der Baumschule
Gerade beim Abstreuen über Kopf eignet sich der feingranulierte Osmocote Start 11+11+17+2MgO+Spuren (6 Wochen). Durch die 100%ige Umhüllung bietet Osmocote Start eine höhere Sicherheit im Vergleich zu nicht umhüllten Produkten. Osmocote Start verfügt auch bei niedrigen Temperaturen über eine hervorragende Freisetzungsrate (siehe Grafik 2), die sich auch bei 10 °C von der bei 21 °C nur wenig unterscheidet.


Pflanzen, die vor dem Topfen mit Osmocote Start abgestreut werden, sind vitaler und wachsen nach dem Topfen oder Pflanzen deutlich besser an. Der hohe und schnell verfügbare P2O5-Anteil fördert die Wurzelbildung und das vollständige Spurenelemente Paket schützt zudem vor latentem Mangel. Ein weiterer Vorteil ist, dass gerade in der dunklen Jahreszeit nicht extra gewässert werden muss. Somit ist eine trockene Kulturführung bei gleichzeitig guter Nährstoffversorgung möglich. Empfehlung: Jungpflanzen 4 bis 6 Wochen vor dem Topfen mit ca. 40 g/m² Osmocote Start abstreuen.

Flüssige Phosphordüngung:
Phosphor ist ein entscheidender Baustein für den Energiehaushalt von Pflanzen (ATP). Gezielte Phosphordüngegaben im zeitigen Frühjahr stimulieren sowohl in der Baumschule, im Staudenbereich als auch im Zierpflanzenbau die Wurzelbildung. Für diesen Zweck eignen sich sowohl Peters Professional Plant Starter 10-52-10+Spuren als auch Universol Gelb 12-30-12+2,2MgO+Spuren. Bei Frühjahrsblühern reichen oft ein bis zwei Gaben mit 1 bis 1,5 g/Liter Gießwasser aus, um eine deutlich bessere Laubfarbe zu erzeugen, ohne zu viel Stickstoff (zu viel Wachstum) zu verabreichen. Zudem wird die Wurzel bildung angeregt.
Grundsätzlich können die meisten Kulturen unmittelbar vor oder direkt nach dem Topfen mit 1 g/l Peters Professional Plant Starter statt mit reinem Wasser angegossen werden. Dadurch wird gewährleistet, dass eine ausreichende Phosphorversorgung und ein gutes Anwachsergebnis auch bei niedrigen Temperaturen erreicht werden. Dies gilt im Speziellen für die Frühjahrstopfungen von Stauden und Beetpflanzen. Können Kulturen nicht gesondert angegossen werden, kann es sinnvoll sein, die vorhandene Stammlösung mit Universol Gelb zu mischen. Dadurch werden die Phosphorgehalte insgesamt erhöht und die laufende Phosphorversorgung ohne viel Aufwand verbessert. Dabei ist zu beachten, dass alle Universol Nährsalze – mit Ausnahme von Universol White und Universol Soft Water – untereinander mischbar sind.

Spezeille Hinweise zum Kulturstart für den Zierpflanzenbau

Zweijährige Frühjahrsblüher:
Es ist nötig, auf eine gute Nährstoffversorgung zu achten, um unnötige Putzarbeiten bei der Vermarktung zu vermeiden. Aktivitätswerte von mindestens 0,4 (abhängig von der Wasserqualität) ersparen gelbe Blätter und sichern eine gute Pflanzenqualität. Für eine gute Eisenversorgung können zusätzlich 250 g Micromax WS Iron/ 25 kg Universol mit in die Stammlösung gegeben werden.

Bellis/Myosotis:
Bei der Blütenbildung der Bellis/Myosotis im Winter spielt die Stickstoffversorgung eine große Rolle. Bei zu niedrigen Gehalten im Substrat entzieht die Pflanze Stickstoff aus den älteren Blättern. Dies führt zu Vergilbungen und zusätzlicher Putzarbeit bei der Vermarktung. Das probateste Mittel in der dunklen Jahreszeit ist die Düngekonzentration je nach Bedarf zu erhöhen. Als Notfallmaßnahme kann an sonnigen Tagen und Temperaturen von über 12 °C (unter Glas) auch eine Blattapplikation mit Peters Professional Foliar Feed 27-15-12 (1 bis 2 g/l) durchgeführt werden. Wichtig ist, dass die Pflanzen bis zum Abend abtrocknen.

Gemüsejungpflanzen:
2–3 kg/m³ Osmocote Bloom 12-7-18+1,5MgO+Spuren 2–3 M einmischen. Durch die gleichmäßige Nährstoffversorgung können die Bestände trockener gehalten werden.

Kulturstart in der Baumschule:
Wenn immergrüne Verkaufsware über Winter ihre Farbe verliert, kann eine Nachdüngung mit Osmoform NXT 22-5-11+2MgO mit 1,0 g/l Topfvolumen schnell Abhilfe schaffen. Für zügiges Wachstum im Frühjahr ist eine rechtzeitige Nachdüngung der mit Osmocote teilbevorrateten Ware aus der Herbsttopfung bzw. bei überständiger Ware dringend zu empfehlen. Hierbei muss der Witterungsverlauf beachtet werden. Einen raschen Effekt kann zum Beispiel Osmocote Topdress 22-5-6+2MgO 4–5 Monate mit Dosierungen von 2 bis 3 g/l Topfvolumen erzielen. Bei sehr wurzelempfindlichen Kulturen empfiehlt ICL den Einsatz von Osmocote Exact Hi.End 8–9 M oder 5–6 M mit 2 bis 3 g/l. Frühtreibende Baumschulkulturen
sollten als Erstes nachgedüngt werden. Die Nachdüngung bei Immergrünen und Koniferen kann auch später erfolgen.

Wichtiger Hinweis: Thuja occ. Smaragd sollte aufgrund der Gefahr von Fiedernekrosen durch zu hohe EC-Werte unter den noch ungünstigen Witterungsbedingungen im Frühjahr spät nachgedüngt werden.

Gleichmäßige Wasserverfügbarkeit und Wiederbenetzbarkeit:
Jungpflanzen vor dem Topfen mit 1 bis 1,5 ml/l H2Gro, je nach gewünschter Wirkungsdauer, abgießen, um die Austrocknung des alten Ballens zu verhindern (Dochteffekt). Das Substrat kann während der Kulturzeit im Betrieb die Wiederbenetzbarkeit verlieren. Eine H2Gro Applikation sorgt für eine gute Wasserversorgung auf dem Vermarktungsweg. Derart behandelte
Pflanzen erleichtern die weiterführende Pflege, behalten länger ihre Qualität und wachsen beim Endkunden besser an.

 

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